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Grußwort

Liebe Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrte Damen und Herren,  

 

anders als der Bundesgesundheitsminister am 11.04.2023 verkündete, hat Deutschland die Corona-Pandemie zwar überstanden, indes jedoch eben nicht „erfolgreich und mit einer guten Bilanz“. Ganz sicher waren die sehr schnell eingeführten COVID-Impfstoffe - erstmalig in einem pandemischen Infektionsgeschehen - ein Gamechanger. Dennoch bedürfen die erheblichen, nicht nur für Kinder und Jugendliche folgenreichen Fehler und Versäumnisse in der Pandemiebewältigung gerade in unserer sich in einem dramatischen Umbruch befindlichen Gesellschaft der Aufarbeitung. Es liegt nahe, IMA 2023 zu einer derart kritischen Betrachtung auch aus impfmedizinisch-infektiologischer Sicht zu nutzen und bei dieser Gelegenheit Entscheidungsprozesse pro und contra Impfung zu diskutieren. Die fundierte Entscheidung für oder gegen eine Impfung haben schließlich nicht nur die zu Impfenden zu treffen, sondern auch wir.

Im Zusammenhang mit einer hohen Bevölkerungsimmunität stehen Infektionen mit SARS-CoV2 nicht mehr im Vordergrund, sondern ordnen sich in ein komplexes epidemiologisches Geschehen mit einer Vielzahl von Krankheitserregern ein. Auch fehlerhaften nichtpharmakologischen Eindämmungsmaßnahmen geschuldet, beschäftigt uns eine erhebliche, z.T. extrasaisonale Häufung von Infektionen beispielsweise durch RS-Viren, β-hämolysierende Streptokokken der Gruppe A und Influenzaviren, die im Frühjahr 2023 eine ungewöhnliche zweite Grippewelle auslösten.

Mit der Corona-Pandemie ist weltweit ein Innovationsschub u.a. auf dem Gebiet der Impfstoffforschung und -Entwicklung und Epidemiologie verbunden, der weit über SARS-CoV2 hinaus Bedeutung zeigt. Nicht erst Reboundphänomene wie die RSV-bedingte dramatische Zunahme der Hospitalisierungsrate von Säuglingen und Kleinkindern bei gleichzeitig sinkenden Klinikkapazitäten in der Saison 2022/23 haben zu intensiven Forschungsaktivitäten zur Prävention von RSV-Infektionen geführt. Wir werden über verschiedene Präventionsansätze zur Vermeidung dieser auch bei Senioren folgenreichen Erkrankung diskutieren.

Gewissermaßen als Nebenprodukt der Pandemie sind moderne labordiagnostische Verfahren der Erregerdetektion inzwischen deutlich unkomplizierter und ohne Regressangst auch in der ambulanten Medizin anwendbar. Wir werden in diesem Zusammenhang Möglichkeiten der rationalen infektiologischen Diagnostik mit Fokus auf die Multiplex-PCR in der Praxis aufzeigen.
Wir freuen uns, Ihnen am 04. November bei IMA 2023 in Magdeburg zu einem neuerlichen Austausch über impfmedizinisch- infektiologische Themen zu begegnen.

 

Mit herzlichen Grüßen
Ihre

Dr. Gunther Gosch und Dr. Constanze Gottschalk
Wissenschaftliche Leiter